Dienstag, 7. September 2021

Internationale Dollardroute

 Internationale Dollardroute - 3. Tag


Donnerstag, 29.07.2021   ( Sturmböen, 63km/h - ob wir das schaffen??? )

Termunterzijl - Delfzijl, 56 km


Regen und Sturmböen begrüßen uns an diesem Morgen. Was machen wir? Es gibt eine Alternativroute. Sie ist 12 km lang und wir wären in Delfzijl. Noch haben wir Zeit zum Überlegen. Wir warten ab, wie sich das Wetter während unseres Frühstücks im Haupthaus entwickelt.

Eine Stunde später müssen wir uns entscheiden. Der Regen hat mittlerweile nachgelassen. 
Krystin entscheidet. Wir versuchen uns an der Originalroute. Abkürzen können wir noch immer. Kräftig bläst uns der Wind entgegen. Wir treten mit voller Kraft in die Pedalen. Was in den Bergen die Anstiege sind, sind hier Sturmböen. Ich versuche mich klein zu machen und fahre in Krystins Windschatten. Es hilft ein wenig. 



Windräder in voller Aktion


Es ist eine einsame Gegend, durch die wir uns heute hindurchkämpfen. Die Route am Termunterzijldiep entlang nach Wagenborgen bietet kaum Schutz. Beim Überqueren der N362 kommt kurz der Gedanke auf, direkt nach Delfzijl zu fahren. Es sind von hieraus nur 10 km.

Doch weiter geht es in den Ort hinein. Hier ist es windgeschützt. Lediglich ein  Regenschauer unterbricht die Fahrt. Wir stellen uns an einer Bushaltestelle unter.

Auf der Dollardroute nach Wagenborgen

Das nächste Ziel ist Slochteren. Wir sind überrascht. Links und rechts der Dollardroute stehen die unterschiedlichsten Gebäude. Die Ortschaften Siddeburen, Hellum und Slochteren gehen ineinander über. Von den Orkanböen ist kaum noch etwas zu bemerken und bei heftigeren Regenschauern stellen wir uns einfach unter einen der Bäume am Straßenrand. 
Mittags erblicken wir die Fraeylemaborg in Slochteren. 

Fraeylemaborg in Slochteren


Landgut aus dem Mittelalter

Burg mit Museum


Auf dem Gelände vor der Burg entdecken wir ein Restaurant, wo es natürlich Apfelkuchen und Kaffee gibt. Hier legen wir eine längere Pause ein und genießen die Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkendecke schieben.

Das Restaurant ist der ehemalige Viehstall der vormaligen Burgbewohner. 

Auf dem Weg zum Schildmeer

Die weitere Fahrt von Slochteren nach Schildwolde erinnert uns daran, dass wir im Land der Windmühlen unterwegs sind. Gemeint sind dabei nicht die modernen Windräder sondern die Jahrhunderte alten Mühlen.  




Schildmeer


Wir haben die Richtung gewechselt. Der Wind treibt uns vor sich her. Nach 12 km erreichen wir das Schildmeer, ein Paradies für Wassersportler. Selbst bei den nicht so optimalen Bedingungen heute, stürmischer Wind und Regen, sausen die Surfer über das Wasser. 

Ein breiter, heute menschenleerer Sandstrand kommt in Sicht. Hier kann man sicher gut seinen Urlaub verbringen. 

Jetzt ist es nicht mehr weit bis Appingedam. Wir erleben dieses Städtchen als bezaubernden, romantischen Ort mit seinen Wasserwegen und den historischen Gebäuden. 


Yachthafen Appingedam



Nikoleikirche - der Turm wird restauriert


Wir streben unserem Ziel, Delfzijl, entgegen, das sich nur noch ca. 10 km entfernt befindet. 
Dennoch, Appingedam ist ein Ort, für den man mehr Zeit einplanen sollte. Soviel gibt es zu entdecken.

Und dann haben wir es geschafft. Das Eemshotel kommt in Sicht. Wir sind froh, für heute unser Ziel erreicht zu haben. 


Eemshotel
 

Hoch oben über dem Wasser des Dollard steht unser Bett. Auch dieser anstrengende, aber schöne, erlebnisreiche Tag endet mit einer Überraschung, der phantastischen Aussicht auf den Dollard, den wir vom Restaurant aus genießen.