Freitag, 8. Oktober 2021

Internationale Dollardroute

 Internationale Dollardroute - 4. Tag

Freitag, 30.07.2021  ( zurück in Deutschland )


Fähre von Delfzijl nach Emden


Heute Morgen wartet erneut ein Frühstücksbuffet mit vielen Leckereien ( niederländische Brotsorten, Brötchen, Rührei mit und ohne Speck, Marmeladen, eine Vielzahl an Käse- und Wurstsorten, verschiedene Cerealien, Joghurt, Quark, Fisch, Obst, Tee und Kaffee in unterschiedlichen Sorten, kleine Küchlein, Säfte, Milch - ich denke, ich habe nichts   vergessen )auf uns. Diese wahnsinnige Auswahl gibt es in nahezu allen Unterkünften. Ich hoffe nur, dass nicht zu viel weggeworfen werden muss. Man kann gar nicht alles essen. Meine persönliche Meinung dazu ist, etwas weniger wäre manchmal mehr.

Gestärkt verlassen wir das "Hotel im Meer" und begeben uns zum Hafen. Wir suchen den Anleger für die Dollardfähre nach Emden. Er ist bald gefunden und wir haben noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch den Hafen. Delfzijl hat unverkennbar einen maritimen Charakter. Neben Containerschiffen liegen Yachten und Segler verschiedener Größen im Hafen.

Noch eine Besonderheit weist die Stadt auf. Ein Flyer, den ich gestern Abend im Hotel betrachtet habe, lädt zu einem Spaziergang auf der 5 km langen Maigret-Route ein. Der Autor, George Simenon, ließ seinen Kutter in Delfzijl in Stand setzen und schrieb in dieser Stadt seinen ersten Roman mit der Figur des Kommissars Maigret. Eine Plastik des Kommissars am Damsterdiep erinnert an diese Begebenheit.

Dann geht es auf die Fähre. Die Zahl der Passagiere ist überschaubar. Jetzt besteht Maskenpflicht. Doch so richtig können sich die Passagiere noch nicht daran gewöhnen, scheint es. Mal mehr, mal weniger wird der Mund-Nasenschutz im Gesicht oder den Händen getragen. Es wird eine ruhige Überfahrt, bei der stets eine Uferseite beobachtet werden kann.

Die Fahrräder werden beim Einstieg vom Personal entgegen genommen und an den vorgesehenen Ort gebracht. Die Satteltaschen sind vorher abzunehmen.

Beim Ausstieg werden die Fahrkarten kontrolliert, die Räder von Bediensteten der Fähre an Land geschoben und überreicht.

Jetzt sind wir wieder in Deutschland, in Emden, der westlichsten Hafenstadt Deutschlands. In der Stadt liegen Historie und Moderne nebeneinander.



Emder Wall
    

Nachdem Fahrräder und Gepäck im Hotelzimmer abgegeben wurden, nehmen wir den Emder Wall in Angriff. Ich erinnere mich an eine Wanderung auf dieser sternförmigen Wallanlage im Jahre 2016. Mit meinem Wanderrucksack bin ich den Störtebeker Weg von Leer bis Wilhelmshaven gegangen. Ein Teil des Weges verläuft über die Wallanlage. Die Erinnerung ist wieder da und ich halte automatisch Ausschau nach dem Störtebeker Zeichen. 

Der Wall wurde ca. 1600 als Verteidigungsanlage errichtet. Heute werden Gartenanlagen und Baumbewuchs gepflegt, um ihn als Wallpromenade zu erhalten. Bei unserem Spaziergang bemerken wir kaum, dass wir mitten in der Stadt sind.


Museum - Dat Otto Huus


Schon zum 2. Mal unternehme ich den Versuch, in dieses Museum zu gelangen. Heute steht eine längere Schlange wartender Personen davor. In Zeiten von Corona dürfen gleichzeitig nur 6 Personen drinnen anwesend sein. Das kann ewig dauern. Ich verschiebe den Besuch nochmals - vielleicht auf den Winter - und genieße zusammen mit Krystin meinen Ostfriesentee vor dem Café auf dem Rathausplatz. Der Blick wandert vom Rathaus zum Delft, wo das Feuerschiff liegt, an der Bronzefigur "Jantje Vis" vorbei zum Otto Huus bis zur Fußgängerzone. Hier könnte ich stundenlang sitzen und Eindrücke sammeln.

Am Abend gehen wir Pizza essen. Wir haben Glück und sichern uns einen letzten Platz vor dem Restaurant. Es sieht bedenklich nach Regen aus. Als eine Familie unter einem riesigen Sonnenschirm den Ort verlässt, huschen wir schnell hinüber. Das war, wie sich zeigt, der richtige Gedanke. Zehn Minuten später zieht ein Wolkenbruch über Emden hinweg. Wir bleiben trocken.

Starkregen in Emden


Wir verbringen eine ruhige Nacht im Hotel Goldener Adler. Wie wird wohl morgen das Wetter auf unserem Weg nach Leer?