Sonntag, 26. Juni 2016

Hermannsweg - 2. Etappe


Um halb sieben Uhr ist die Nacht vorbei und ich arbeite mich aus meinem Schlafsack und dem Zelt heraus. Draußen ist alles nass und es tröpfelt noch. Nachdem ich trotzdem zu den Waschräumen gehuscht und auch trocken zurück gekommen bin, wird erst einmal gefrühstückt.


Mein Frühstück: Apfel, Banane, Müsliriegel und Wasser aufgepeppt mit einer Calciumtablette.
Es beginnt wieder zu regnen und skeptisch schaue ich zu meinem nassen Zelt herüber. Das muss noch in den Rucksack. Der Nachteil eines nassen Zeltes ist, dass der Rucksack dadurch noch mehr Gewicht bekommt. Es gibt aber keine Alternative.
Alles wird verstaut und los geht es. Der Anstieg ist das zweite Mal auf der Strecke relativ steil. Ansonsten lässt es sich auf dem Waldboden gut gehen.


Dörenther Klippen

Nach einigen hundert Metern sind die Dörenther Klippen erreicht. Natürlich reizt es mich dort hinauf zu klettern - und es dauert nicht lange, dann stehe ich oben und habe einen sensationellen Weitblick.
Diese Felsformation wird als Hockendes Weib bezeichnet.



Hier bin ich ebenfalls herumgeklettert. Allerdings sollte man ein solches Vorhaben schon vorsichtig angehen und trittsicher sein.



Nach den Dörenther Klippen geht es flach weiter durch einen Blätterbogen. Schon jetzt merke ich, dass mein Rucksack durch die Feuchtigkeit an Gewicht zugenommen hat.


Soldatenfriedhof Dörenther Berg

Nach einigen Kilometern auf schönen Waldwegen komme ich an diesem Ehrenfriedhof vorbei. Hier wurden 29 gefallene Soldaten im Jahre 1945 beigesetzt. Eine Tafel erinnert an die schweren Kämpfe zum Ende des 2. Weltkrieges. Das Gedicht, welches dort niedergeschrieben steht, hat auch in heutigen Tagen ( 76 Jahre später ) immer noch Bedeutung und stimmt sehr nachdenklich.

Was Irrsinn zerstörte
dem Volke gehörte
erneuert jetzt ist
Nie sollst du vergessen
wie teuflisch vermessen
ein Krieg immer ist.

                                                                               ( Johann Oechting )       

Noch in Gedanken versunken erreiche ich den Dreikaiserstuhl und den Königsstein. Hierbei handelt es sich um Felsformationen in den Dörenther Klippen.


Nicht zu übersehen - ich stehe auf dem Königstein



Von hieraus hat man eine herrliche Sicht ins Tal. Die Häuser wirken wie Modelle.



Es geht bergab auf einem leicht mit Schotter versehenen Wanderweg. Links und rechts vom Weg wurden Obstbäume gepflanzt. Die Apfelbäume an der rechten Seite sind gekennzeichnet. Es handelt sich um seltene Sorten. Im Herbst kann man sich hier sicherlich durchessen.



Teutoburger-Wald-Eisenbahn
 Am Ende des Weges kreuzt die Teutoburger-Wald-Eisenbahn meinen Weg.



Ich habe Brochterbeck erreicht und bin überwältigt von dem Kornblumenfeld. Leider gibt das Foto den Eindruck nicht im mindesten wieder. Nachdem ich den Ort passiert habe, geht es wieder in den Wald hinein. Hier überrascht mich doch tatsächlich ein Fabelwesen.



Wer rechnet denn hier mit Drachen???

Der Drache lässt mich vorbei. Zwischenzeitlich hat der Regen wieder eingesetzt und bei Nässe von außen und innen ( ich schwitze fürchterlich unter meinem Regencape ) kämpfe ich mich voran.



Endlich habe ich Tecklenburg erreicht. Ich brauche dringend eine Pause. Es geht nichts mehr. Draußen unter dem Vordach des Cafes werde ich eine längere Rast einlegen.



Bei Cappuccino und einem leckeren Käsebrötchen werden die Lebensgeister wieder geweckt. Nach einer Stunde Pause gehe ich weiter, zunächst durch die Altstadt von Tecklenburg und dann wieder hinaus ins Grüne.



Tecklenburg

Tecklenburg ist berühmt durch seine Freilichtbühne. Sie gehört zu den größten Freilichtbühnen Deutschlands.

Auf der 2. Hälfte dieser Etappe könnt ihr mich morgen begleiten!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen