Dienstag, 28. Juni 2016

Hermannsweg - 2. Etappe ( Teil zwei )

Nachdem ich mir in Tecklenburg eine lange Pause gegönnt habe, schultere ich meinen Rucksack und mache mich wieder auf den Weg. Weiter geht es durch die Altstadt von Tecklenburg. Der Ort ist wirklich einen Besuch wert. Über eine Wiese neben der Straße führt der Weg zum Ort hinaus. Zunächst bin ich etwas skeptisch, ob es der richtige Weg ist - aber er ist es. In Tecklenburg teilt sich der Hermannsweg. Es gibt eine Nord- und eine Südvariante. Ich wähle die Nordroute. 
  

Es geht auf dieser neben einem Feld im hohen nassen Gras weiter, bevor ich auf dem Weg - wieder neben einer Straße - unterwegs bin. Wunderschöner Baumbestand säumt die Straße und den Weg.


Leider muss diese Umgebung bald einer Asphaltstraße mit umfriedeten Grundstücken auf der linken Seite und Gebüsch auf der rechten Seite weichen. Einige Kilometer geht es so voran. Die Straße trägt hier sogar den Namen Hermannsweg.

 
Zwischen den Bäumen schaut ein Funkturm hervor.




Ein etwas verstecktes Wegezeichen bestätigt, dass ich noch auf dem richtigen Weg bin.




Hier könnte man eine kurze Rast einlegen. Der Rastplatz ist optisch gut gelungen. Allerdings bin ich skeptisch, ob fehlende Seitenteile auch genügend Schutz bei Regen bieten.



Über nassen Pfaden führt der Hermannsweg hier über die Autobahn A 1.



Es geht bergab nach Leeden und der Blick schweift über ein Tal. Sogar das Wetter wird angenehmer. Der Nieselregen lässt nach und manchmal schickt die Sonne ihre wärmenden Strahlen durch die Wolkendecke.

Kirche in Leeden
 Der Hermannsweg führt über den Kirchplatz, um die Kirche herum und direkt auf eine große Schutzhütte für Wanderer und Radfahrer zu. Eine größere Gruppe von Radlern macht hier ebenfalls Pause und wundert sich über meinen großen Rucksack. Hier kann ich endlich meinen Regenponcho ausziehen.
Wie im Urwald
Hinter Leeden geht es wieder bergauf in den Wald hinein. Ich laufe durch ein riesiges Farnfeld. Dennoch ist der Weg gut zu finden. Dann lichtet sich der Wald. Sicherlich auch eine Auswirkung der Waldwirtschaft.

 An einem Baum entdecke ich ein neues Zeichen. Verwundert bleibe ich stehen. Es ist das Wegezeichen des Jakobsweges, den es nicht nur in Spanien gibt, sondern der überall in Europa zu finden ist.

Dieser Moment des Erkennens hat für mich schon etwas Besonderes. Ich plane für das nächste Jahr, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela  zu gehen und treffe hier auf sein Zeichen.

Der Hermannsweg verläuft nach der Durchquerung des Waldgebietes stundenlang und größtenteils über Asphalt durch Wiesen und Weiden. Am Dyckerhoff-Steinbruch treffen beide Routen des Hermannsweges wieder aufeinander. Auf den letzten Kilometern musste ich teilweise meine Karte zu Rate ziehen. Aber ich war immer auf dem richtigen Weg. Der Pfad Richtung Steinbruch steigt wieder an, der Baumbestand nimmt zu.

gewaltiger Steinbruch

Dann stehe ich vor einem Zaun und schaue in den Steinbruch hinab. Hier wird Kalkstein in riesigen Mengen abgebaut.

Auf angenehmen Waldwegen laufe ich an mehreren Steinbrüchen entlang. In der Ferne ist auch heute wieder Donner zu vernehmen. Ich überlege, ob ich zunächst in der Alex-Schotte-Hütte bleiben soll. Aber wenn ich jetzt eine Pause mache, kann ich mich nicht wieder aufraffen. Also gehe ich weiter Richtung Eurocamp Lienen. In einigen Kilometern soll ein orangefarbenes Hinweisschild darauf verweisen. Der Campingplatz liegt ca. einen Kilometer vom Hermannsweg entfernt. Den darf ich auf keinen Fall verfehlen.

Endlich sehe ich das Hinweisschild und kämpfe mich den letzten Kilometer hinab zum Eurocamp.
Hier erwartet mich ein wunderschöner Schlafplatz.  


Meine Trekkinghütte
Ich habe mich gegen das Zelt und für die Trekkinghütte entschieden. Auf meinem Weg hierher wurde der Donner wieder lauter. In der Nacht zeigt sich, dass es die richtige Entscheidung war. Von 21 bis 23 Uhr zieht ein kräftiges Gewitter über den Platz.



Meine Unterkunft von innen

Ich habe es mir gemütlich gemacht und kann sehr gut schlafen. Das Unwetter draußen stört mich überhaupt nicht.


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