Mittwoch, 24. August 2016

Trekkingtour - mit dem Rad durch die Niederlande 3. Etappe

10.08.2016  3. Etappe: Giethoorn, Jonen, Blokzijl, Marknesse, Emmeloord, Creil

Nach unserer gestrigen Etappe haben wir im Zelt wunderbar geschlafen. Selbst Hermann ist überrascht, wie gut er auf seiner neuen, sich selbst aufblasenden Isomatte schlafen kann. Nachdem alle Utensilien wieder verstaut sind, steht um acht Uhr das Frühstück bereit.


Bei strahlendem Sonnenschein alles verputzt

Burencamping Kolderveen

Es geht wieder weiter Richtung Giethoorn
Von Kolderveen aus müssen wir zunächst ein paar Kilometer zurückfahren, um auf den richtigen Weg nach Giethoorn zu gelangen. An der Straße nach Giethoorn stehen wunderschöne reedgedeckte Häuser. Viele von ihnen sollen verkauft werden. "Te koop" steht auf großen Schildern in den Vorgärten. Ob das an der Infrastruktur in diesem Landstrich liegt. Nur die größeren landwirtschaftlichen Höfe scheinen hier bestehen zu können.

Wir fahren durch Wiesen und Weiden zu beiden Seiten des Weges. Wasserflächen breiten sich aus und wir befinden uns in einem Vogelparadies. Selbst einige Storchennester sind zu bewundern.

Kurz vor Giethoorn werden wir wieder einmal von einem Regenschauer überrascht und können Schutz unter einer großen Eiche finden.

Giethoorn beginnt
Als wir kurz darauf nach Giethoorn hinein fahren, denke ich, ich komme in eine andere Welt. Ein wenig macht der Ort den Eindruck einer Märchenwelt mit seinen reedgedeckten kleinen Häuschen am Kanal, die nur über eine Brücke zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sind. Auch wenn ich mir schon Fotos von diesem Venedig der Niederlande im Internet angeschaut habe, ist der persönliche Eindruck überwältigend. Ich kann mich gar nicht satt sehen und habe schon jetzt beschlossen, diesen Ort noch einmal zu besuchen.

Venedig der Niederlande

märchenhaftes Giethoorn

Burenmuseum in Giethorn


Burenmuseum mit Jungstörchen im Hintergrund
 Giethoorn hat aber auch einen modernen Ortsteil, wie wir bald feststellen. Im westlichen Teil des Ortes befinden sich Bootsanleger für die Touristen, Unterkünfte, Restaurants und neuere Wohnhäuser. Ein komplett neues Baugebiet liegt jenseits der N334. Doch auch dieser Teil des Ortes ist sehr ansprechend. Faszinierend ist der Wechsel von einer historischen in eine moderne Welt innerhalb von Sekunden.

Promenade am Kanal


Bootsverleih für Touristen

Ausflugsschiff
 Für Touristen, die den Ort vom Wasser aus erkunden wollen, stehen die unterschiedlichsten Boote zur Verfügung.
Wir verlassen diesen schönen Ort und fahren durch den Nationalpark Weerribben-Wieden Richtung Westen. Wasser und Schilf begleiten uns. Dazu gehören unzählige Vogelarten. Der Hobbyornithologe und der hauptberufliche Vogelkundler würden sich freuen.

Brücken führen immer wieder über die Kanäle

Hinweis auf den Nationalpark
Ahnunglos radeln wir zwei durch die Landschaft, schauen hierhin und dorthin, sind begeistert von den Hausbooten zu unserer Rechten, fahren in ein kleines Dorf hinein - und müssen unverhofft stark abbremsen. Andernfalls wären wir direkt im Kanal gelandet und die Fahrradtour hätte ein jähes Ende gefunden.

Wir stehen am Kanal in Jonen. Puh, erst einmal durchatmen. Gut dass wir soviel zu schauen hatten und nicht sehr schnell unterwegs waren. Dieser Kanal muss mit einer Fähre überwunden werden, stellen wir nach dem kleinen Schrecken erstaunt fest. Ich drücke einen Klingelknopf und  am anderen Ufer macht sich der Fährmann bereit. Die Überfahrt kostet 1,10 € pro Person. Als wir auf der Fähre stehen, erreicht noch ein weiteres Paar den Anleger und schiebt die Räder auf die Fähre.Eine ordnungsgemäße Quittung wird nach dem Bezahlen ausgehändigt.


Die Fähre in Jonen
Auch die Einwohner von Jonen müssen mit der Fähre zu ihren Häusern. Ihre Pkws parken am anderen Ufer.

Hinter Jonen ändert sich die Landschaft. Zunächst fahren wir noch zwischen Weiden hindurch, dann aber bewegen wir uns zwischen riesigen Gemüsefeldern nach Marknesse, einem etwas größeren Ort, in dem wir die Mittagspause einlegen. Doch diese währt nicht allzu lange. In einigen Stunden wollen wir bei unseren Freunden Henk und Natascha in Creil sein. Wir freuen uns auf das Wiedersehen.

Doch bevor wir starten können, muss erneut ein Regenschauer ausgesessen werden. 7,5 Kilometer geht es fast nur geradeaus nach Emmeloord, einer schon etwas größeren Stadt in dieser Region. Der Radweg führt uns nicht bis in das Stadtzentrum. Am Rande des Stadtwaldes geht es wieder hinaus und dann Richtung Espel. Wir hoffen, in einer Stunde unser Tagesziel erreicht zu haben. Doch da kommt das nächste Hindernis - eine Umleitung für die Radfahrer. Der Radweg wurde komplett aufgerissen. Skeptisch folgen wir den Hinweisschildern und haben uns in dem Stadtgebiet bald verfahren. Zwei freundliche Mitarbeiter der Stadt weisen uns den Weg zur Straße nach Espel. Hier gibt es immer noch keinen Radweg nur Baustelle. Wir wagen die Fahrt direkt an der N714 entlang und sind froh als wir wieder den Radweg benutzen können. Ganz ungefährlich ist es nicht an der Straße, wenn Busse und Lkws an einem vorbeirauschen.

Mit stärkerem Gegenwind erreichen wir um etwa 15.00 Uhr Creil. Dort werden wir von Natascha und Henk erwartet und herzlich begrüßt. Ein wunderschöner Nachmittag und Abend sind die Entschädigung für die letzten Stunden anstrengender Fahrt. Es gibt viel zu erzählen. Danke Henk und Natascha.



Unsere Freunde Natascha und Henk

Hermanns Ärgernis des Tages: unzureichend ausgeschilderte Umleitungen für Radfahrer und Wind von vorne
>:(

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