Samstag, 10. Juni 2017

Jakobsweg 2017   06. Juni

??? - wie soll es weitergehen.

In der Nacht hat es wieder stark geregnet und das Zelt ist klitschnass. So kann ich es nicht in meinem Rucksack verpacken. Den nächsten pilgerfreundlichen Übernachtungsort erreiche ich auch wieder nur, wenn ich ihn zum Teil mit der Bahn anfahre. Es sind von Corny-sur-Moselle aus, wo ich mich befinde, 37 km. Das ist mit meinem Rucksack nicht zu schaffen. Ich bin ziemlich genervt und nach 5 Wochen und fast 700 km Wanderung stelle ich fest, dass ich meine Familie, Freunde, Nachbarn ... doch ganz schön vermisse. Das hätte ich bei der Planung und dann zu Beginn der Tour absolut nicht erwartet.

Jetzt sitze ich hier mit den Wegbeschreibungen in meinem nassen Zelt und denke über den Fortgang meiner Pilgerreise nach.

Gestern Abend hat sich Christine noch gemeldet und mir angeboten, mich abzuholen. Luxemburg ist weniger als 100 km entfernt. Dort kann ich dann in Ruhe überlegen, was ich mache. Ich habe das Angebot gerne angenommen und heute Morgen wird Jens mich abholen. In einer Regenpause hole ich meine Croissants und Kaffee an der Anmeldung ab, frühstücke im Zelt und packe schließlich alles zusammen. Das nasse Zelt kommt in eine Extratüte. Ich gehe zur Rezeption, um zu warten. Der junge Mann dort spendiert mir noch einen Kaffee. Viele Camper mit Zelt und Wohnwagen sind heute morgen schon aufgebrochen. Der Platz ist fast leer.

Ich habe meinen Kaffee noch nicht einmal ausgetrunken, da fahren Jens und Spunk, der süße kleine Mischlingshund, vor und holen mich ab. Ich bin doch sehr erleichtert und freue mich wieder auf Luxemburg. Dort kann ich in Ruhe überlegen, wie es für mich weiter geht. Ich bin Jens und Christine so dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit geben. Überhastet abbrechen will ich mein kleines Abenteuer auch nicht.

Vor den Toren von Luxemburg 

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