Dienstag, 16. Mai 2017


Jakobsweg 2017 - 12./13. Mai

Der Tag beginnt mit Regen. Ich habe Zeit und warte erst einmal ab. Als es um 9 Uhr nur noch nieselt, nehme ich meinen Rucksack und fahre mit dem Bus zurück in die Stadt zum heutigen Ausgangspunkt. Der Jakobsweg führt mich über die Ruhr hinauf auf den Kaisberg zum Freiherr-vom-Stein-Turm. Ich komme mir vor wie ein Bergsteiger und erreiche schweißgebadet den höchsten Punkt. Von Regen gibt es keine Spur mehr. 


                              Freiherr-vom-Stein-Turm auf dem Kaisberg bei Herdecke

Auf dem Kaiberg sollen 9 n. Chr. der römische Feldherr Varua und im Jahr 775 Karl der Große ihre Lager aufgeschlagen haben.


                                                   Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle

Nachdem ich vom Berg herabgestiegen bin, geht es über eine Brücke, die über die Schienen des Rangierbahnhofes führt. Ich bin beeindruckt von der Größe.

 Bis zum späten Nachmittag führt mein Weg durch gerade ergrünte Buchenwälder. Ich begegne kaum einer Menschenseele. In Gevelsberg tauche ich aus dem Grün der Wälder hervor und klingele bei Familie Fröhlich, sog. Kümmerten. Dort erhalte ich einen Pilgerstempel, eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen, obwohl Frau Fröhlich im Stress ist. Morgen geht es zur Tochter in die USA.

Noch ein Fußmarsch von ca. 1 1/2 Stunden und ich bin bei Juliane und Christoph, die mich heute Nacht aufnehmen. Ich bin ganz begeistert von " Theo" und "Leo" , den beiden vier Monate alten Zwillingen. Es wird ein wunderbarer Abend bei Rotwein und interessanten Geschichten vom Camino Frances, die Christophs Eltern erzählen.

Als ich am 13. Mai über Schwelm zunächst bis Wuppertal-Beyenburg pilgere frage ich mich: " Muss es denn immer nur bergauf gehen?"

 
Klosterkirche St. Maria Magdalena - die Krone besteht aus Hühnereiern und hängt bis Pfingsten in der Klosterkirche in Beyenburg. Sie wird jedes Jahr wieder hergerichtet. 

 
Die Klosterkirche - ganz klein im Hintergrund über den Stausee hinweg fotografiert.

Als ich ein Nebengebäude der Kirche betrete, werde ich von Pater Dirk begrüßt. Er will mir sogleich den Pilgerstempel geben und ich folge ihm in sein Büro. Dort bietet er mir ein Mittagessen an. Er bereitet Bratkartoffeln mit Apfelmus zu, kocht neuen Kaffee und es gibt noch einen Aperitif ( Kräuterschnaps ) vorweg. Während ich auf das Essen warte, unterhalte ich mich mit einem jungen Mann aus Ghana, der in der Klosterkirche Kirchenasyl erhalten hat.

Nach dem leckeren Essen und Kaffee erhalte ich von Pater Dirk in der Kirche noch einen Pilgersegen und dann schickt er mich auf den weiteren Weg.
Durch eine schöne Landschaft, bei Temperaturen über 20 Grad komme ich völlig erschöpft um 18 Uhr in meiner ersten Pilgerherberge in Lennep-Remscheid an.





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