Donnerstag, 25. Mai 2017

Jakobsweg 2017 - 21. Mai bis 24. Mai

Trotz Geburtstagsfeier im Pfarrheim habe ich gut geschlafen und starte am nächsten Morgen nach meinem Pausentag durch. Plötzlich bleibe ich verdutzt stehen - Kamele. Nein, ich habe gestern nicht mitgefeiert. Sie stehen dort wirklich auf einer Wiese.

Kamele in der Nordeifel

Und ich bin auch wirklich noch nicht in Afrika sondern in der Nordeifel. 
Durch eine wunderschöne hügelige Landschaft geht es Richtung Kronenburg. Langsam gewöhne ich mich an die Anstiege. Nur wenn sie besonders steil sind, bin ich laut am schimpfen. Gut, dass mich keiner hört. Und ich bin froh, doch die Trekkingstöcke dabei zu haben. 


Kronenburg 
In Kronenburg denkt man, man befindet sich im Mittelalter. Im Ortskern stehen viele Gebäude , die noch aus dem Mittelalter stammen und sehr gut erhalten sind. Dort ist heute mein Etappenziel
 auf dem Campingplatz Kronenburger See, den ich unbedingt weiter empfehlen kann.

Fast 15 km Wald auf dem Weg nach Gondenbrett
Nach einer weiteren frostigen Nacht auf dem Campingplatz ( 3 Grad Celsius heute Nacht ) verläuft       der Jakobsweg über Ormont,  Gondenbrett und Prüm nach Rommersheim. Ich gehe stundenlang auf  einsamen Waldpfaden. Nur gut, dass sie so ausgezeichnet mit der Jakobsmuschel an den Bäumen markiert sind. Ansonsten könnte sich so mancher Pilger schnell verirren. Kurz vor Prüm habe ich drei recht knackige Anstiege zu bewältigen, bevor ich vor der Basilika stehe. Der Schweiß rinnt nur so vom Körper.


Basilika St. Salvator in Prüm
Die letzten 4 km nach Rommersheim haben es auch noch einmal in sich. Steil bergan führt der Weg, bevor es entspannter weiter geht. Die nun auftauchenden Bärlauchwiesen kann ich kaum genießen.  Bei Familie Feinen angekommen, will ich nur noch duschen, etwas essen, ein Alster trinken und dann schlafen.
Bärlauch, wohin man schaut
Die Bärlauchwiesen begleiten mich auch am nächsten Morgen. Fast zwei Stunden lang habe ich den Knoblauchduft in der Nase. Daneben kann ich noch. viele verschiedene Blumen bewundern. Staunend wie ein kleines Kind laufe ich durch diese atemberaubende Natur.   


Burgruine Schönecken 
Kurz vor Schönecken werde ich von zwei Wanderern überholt. Es ist ein niederländisches Ehepaar, dass mich spontan zu einem Kaffee einlädt, als ich gerade eine Rast einlegen will. Riek und Noet wohnen am Pilgerweg und erzählen beim Kaffee, dass sie ins Emsland ziehen wollen,  um näher bei der Familie zu sein. Welch ein Zufall. Ich wohne im Emsland und die Adressen werden ausgetauscht. Vielleicht trifft man sich ja bald im schönen Emsland.

Pilgerweg vor Waxweiler 

Der folgende Weg besteht aus sehr viel Asphalt. Auch das gehört zum Jakobsweg dazu. Zum  Teil geht es auf Naturböden, die mit Schotter ausgebessert sind, voran, aber der Asphalt überwiegt. Höhepunkte bilden die Fernsichten. Sie animieren zum Stehenbleiben und den Blick in die Weite zu genießen.

Kapelle in Krautscheid

Am nächsten Tag nach der Nacht auf dem Campingplatz in Waxweiler suche ich zunächst verzweifelt meinen Weg. Ein älterer Herr stoppt mit seinem Auto und bietet mir seine Hilfe an. Zusammen finden wir den Weg und er bringt mich noch schnell die nächsten 2 km mit seinem Auto über den nächsten Berg. Bald bin ich in  Krautscheid und entdecke die niedliche Kapelle. Man sieht, wie liebevoll sie gepflegt wird. Hier gibt es auch einen weiteren Stempel. Solche kleinen Kapellen werde ich jetzt öfter sehen. 

Wegekreuz bei Ammeldingen 
Wegekreuz der verschiedensten Art sind Begleiter am Jakobsweg, hier ein besonderes mit Jakobsmuschel. Und dann bin ich am Erlenhof in Ammeldingen, einem besonderen Jugendhof, der auch Pilger beherbergt. 

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